François Gribi

Reportage, 2015

40 Jahre in der Wüste - Afrikas letzte Kolonie

Sahraouis November 2015: 
aufgenommen am 3. November 2015 in der Daira Mahbes, Vilaja Smara.
Ziegen, Zelt, Handy, Lehmziegelhaus und -WC
Ziegen sind ein essentieller Lieferant von entsprechenden Naehrstoffen fuer Kinder und Frauen.
Das Mobilephone hat in den letzten Jahren Einzug gehalten, und ist mittlerweile auch in den Lagern unentbehrlich.
Foto & ©Copyright 2015: el Chele

sahraoui refugee camps goats phone

Sahraouis November 2015: 
aufgenommen am 3. November 2015 in der Daira Mahbes, Vilaja Smara.
Spanischkurs in den Lagern, old fashioned.
© Copyright 2015: el Chele

sahraoui refugee camps spanish lesson

Sahraouis November 2015: 
aufgenommen am 3. November 2015 in der Daira Mahbes, Vilaja Smara.
Teezeremonie, mit Handylicht.
© Copyright 2015: el Chele

sahraoui refugee camps tea ceremony

Sahraouis November 2015: Kunstmesse ArTiffarity, aufgenommen in der Daira 27. Februar, Vilaya Boujdour.
Interieur des Internetraums an der oertlichen Kunstschule.
aufgenommen am 3. November 2015
Copyright 2015: el Chele

sahraoui refugee camps internet

Sahraouis November 2015, Daira Mahbes, Vilaija Smara. Im Fotostudio, mit entsprechendem Hintergrund, See - für Sahraouis etwas unbekanntens, aber oft beschriebenes ...vom Dalmatiner nicht zu sprechen ;-) ) -aufgenommen am 5. November 2015.
Copyright 2015: el Chele

sahraoui refugee camp photo studio

Sahraouis November 2015: 
Frauenprojekte der UJSARIO in der Daira Tiffarity, Vilaya Smara, aufgenommen am 6. November 2015.
Naehwerkstadt.
Frauen naehen Sahraouische Fahnen zum 40. Jahrestag der Staatsgruendung und des Verweilens in der Wueste.
Foto & Copyright 2015: 
el Chele

sahraoui refugee camp flag sewing

Sahraouis November 2015: 
Panorama der Vilaja Smara, aufgenommen am 3. November 2015 von der Daira Mahbes aus.
Kinder / Maedchen (Sorry HCB, never intended to quote you ;). Biut looking at it .... seems rather fitting)
Foto & Copyright 2015: 
el Chele

sahraoui refugee camp girls

Projektbeschrieb

Jahre in der Wüste – Afrikas letzte Kolonie

Im Winter 1975/76 besetzte Marokko, nach dem Rückzug der ursprünglichen Kolonialmacht Spanien, deren ehemalige Kolonie Westsahara. Fischgründe und Bodenschätze in dieser Region waren gewaltige Versuchungen.

Die ehemalige Bevölkerung, Nomadenstämme mit etwas Tierhaltung und transsaharischem Handel, die unter spanischer Beherrschung zum Teil auch sesshaft geworden waren, flüchteten vor dieser Besetzung in die algerische Sahara und bildeten Flüchtlingslager in der Umgebung der Wüstenstadt Tindouf. Dort gründeten Sie auch ihren – mittlerweile international anerkannten - Staat, die „République arabe sahraouie démocratique DARS“.
Eine entsprechende UNO-Resolution garantiert seit vielen Jahren ein Referendum, in dem dieses Volk entscheiden können soll, ob es weiterhin zu Marokko gehören, oder einen eigenen Staat bilden will. Das Stattfinden dieses Referendums wird seit Jahrzehnten von Marokko hintertrieben.
1991 schien es soweit, dass dieses Referendum stattfinden könnte, und ich reiste in die Flüchtlingslager, um die Vorbereitungen und die Rückreise zu dokumentieren ... . Leider kam es nicht dazu, die Menschen packten ihre Koffer wieder aus, und ich fotografierte während mehrer Wochen das tägliche Leben in den Lagern.
Ende 2015 ergab sich für mich die Gelegenheit, erneut in die Lager zu reisen, zum 40. Jahrestag dieses vergessenen Volkes in der Wüste, und diese Bilder sind ein erster Eindruck – nach 25 Jahren – von dem, was gleichgeblieben ist, und von dem, was sich verändert hat.
Zelt, Lehmziegelhaus, ev. Toilette gab es damals schon, und eine bescheidene Ziegehaltung half und hilft, entsprechende Mangelernährungen zu kompensieren. Mittlerweile sind Handys, Internet und Autos dazu gekommen.
Während die einen Spanisch im konvetionellen Unterricht mit Schiefertafel lernen (immerhin die zweite, offizielle Landessprache), surfen andere in der Kunstschule im Internet. In Frauenprojekten werden auf historischen Nähmaschinen Landesflaggen genäht, während gleichzeitig ein grossteil der Bevölkerung via Mobilephones im Internet surft und sehr genau weiss, was in der Aussenwelt vor sich geht.
Die Generation, die mittlerweile in den Lagern aufgewachsen ist, ihre ehemalige Heimat nur aus Erzählungen kennt, und entsprechend ungeduldig wird, mag nicht mehr warten .... Sie wollen Entscheide, möglichst hier und jetzt – wer mag es ihnen verweigern?

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
40 Jahre in der Wüste - Afrikas letzte Kolonie