Giuliano Di Marco Team: Styling: Martina Russi Hair& Make-up: Julia Ritter Model: Siri Mesmer @Modelwerk

Projekt: 7673
Titel: ”A SIMPLE GIRL“
Kategorie: Fashion
Bilder: 8

Credits:
Photographie: Giuliano Di Marco
Styling: Martina Russi
Beauty: Julia Ritter
Model: Siri Mesmer

WARUM
Ich hatte seit Langem das Bedürfnis, eine bestimmte Zeit an einem spezifischen Ort zu verbringen, um das dort
entstandene Gefühl in Bild und Form umzuwandeln. Es ging mir darum, meine kognitive Perzeption auf die
Probe zu stellen und dabei meine eigene Bildsprache weiterzuentwickeln.
Dies sollte jedoch auf keinen Fall wie ein kommerziell durchgeplantes Fashion Editorial wirken – weder von der
Vorgehensweise her, noch von der Optik. Ich wollte mich bewusst von aufwändigen Prozeduren befreien, und –
ähnlich wie ein Kind, das vor einem weissen Blatt sitzt – gänzlich ohne Plan darauf los malen; intuitiv und
unvoreingenommen.

WIE
Ich verbrachte viel Zeit in der Stadionbrache Hardturm in Zürich West –Dabei konnte ich den Wandel des
Areals und die völlig autonome Dynamik, die sich dort entwickelte, erleben und ganz bewusst auf mich wirken
lassen. Hier entstand das Grundgefühl, das mich zu dieser Arbeit bewegte. In dieser Zeit verabschiedete ich mich
so gut es ging von der ganzen Bilderflut im Bereich Web und Print – keine Magazine, keine Online-Odysseen
nach visuellen Eindrücken mehr – damit ich das Projekt so unbefangen wie möglich angehen konnte. Diese
visuelle Enthaltsamkeit war meiner Meinung nach unumgänglich und essenziell.
So entstanden in der ersten Phase die Bilder mit dem Mädchen. Dieses sollte sowohl mit seiner Kleidung, wie
auch mit Make-Up absolut unprätentiös daher kommen. Das Gleiche sollte auch beim Styling gelten: Kein
kompliziertes Ausleihverfahren, keine «letter of confirmation» von Redaktionen... einfach ein Mädchen.
Die Bilder sind sehr spontan und innert wenigen Stunden entstanden. Ihre Attitüde, ihre Kleidung und ihr
Auftreten sollen mein naives, reduziertes Vorgehen versinnbildlichen.
Die Installationen sind zwei Wochen später, ohne irgendwelche Vorlagen zusammengefügt worden. Diese
entstanden in schneller, spontaner Arbeit; ich habe mir ganz bewusst keine Zeit gegeben, um die Formen der
Installationen zu hinterfragen. Auch hier wollte ich – möglichst unüberlegt – auf meine Intuition setzen, wobei
ich herumliegende Objekte und Materialien benutzt habe.

WAS
Die Bilder zeigen das Resultat einer Selbstreflexion. Es sind Eindrücke eines einfachen Mädchens. Bilder von
simplen Installationen, die unabhängig voneinander entstanden sind. Durch die Komposition und die formale
Sprache ist bei der Gegenüberstellung der Installationen und des Mädchens eine Korrespondenz zu erkennen,
und damit eine Beziehung entstanden – ohne, dass diese geplant werden musste. Ich glaube, damit eine Formel
gefunden zu haben, die mir dabei hilft, meine Haltung, mein Handeln und meinen Umgang gegenüber einer
Vision zu kontrollieren und dessen Essenz in Bild und Form noch präziser zu äussern