Marcel Rickli
Free, 2016
Baotou
Projektbeschrieb
Als ich beim Landeanflug aus dem Fenster blickte, erinnerte mich die Szenerie an einen gigantischen Computerchip, wobei Gebäude die Transistoren und Strassen die Leiterbahnen sind.
Seit über zwei Jahren besuche ich entlegene Bergbauregionen und porträtiere diese. Meistens stosse ich dabei auf öde Landschaften, wo Menschen nur der Arbeit willen leben und die Existenzberechtigung der Städte auf die Bodenschätze zurückzuführen ist.
So auch in der chinesischen Industriestadt Baotou, welche weltweit als grösster Umschlagplatz von Metallen der Seltenen Erden gilt. Jene Elemente, die in Verbraucherelektronik wie Smartphones und Tablets nicht wegzudenken sind.
Im Rahmen von Umsiedlungsprogrammen werden auch in Baotou unermüdlich Hochhäuser sowie ganze Stadtbezirke aus dem Boden gestampft, welche grösstenteils unbewohnt bleiben. Dies hinterlässt ein Gefühl der Leere und verstärkt den Eindruck einer ausgestorbenen Stadt.