Stefanie Daumüller

Ich benutze Individuen mit ihrer Oberflächengestaltung, um Wahrnehmung und deren Prozesse sowie die damit verbundenen traditionellen Denkstrategien zu veranschaulichen und bewusst zu machen. Ich konstruiere Realitäten und somit Projektionsflächen. Mich faszinieren Menschenbilder und was man ihnen glaubt und in sie interpretiert.
«Beharrliche Tragbarkeiten» ist eine Ansammlung von 24 Momentaufnahmen unbekannter Abbilder unmittelbar nach der Neugestaltung der Kopfhaarsituation. Dieser Umstand ist gewohnt, alltäglich und doch besonders. Er verändert unser Auftreten und unsere Selbstwahrnehmung.
Das Erscheinungsbild einer Person ist unbeständig. Ständig finden bewusste und unbewusste Veränderungen statt. Beharrlich wird jedoch nach seinem Bild gesucht oder versucht, einem Bild, das man für sich gefunden hat und das man von sich kennt, zu entsprechen. Man will andere und sich an sich gewöhnen. Ab und zu ist man auch bereit, sich der Veränderung hinzugeben oder der Veränderung nachzuhelfen.
Verdecktes macht Unverborgenes sichtbarer. Hier suggeriert das Tuch einen Sockel. Verdecktes weckt Neugierde und eröffnet Projektionsfreiheit.