Thomas Koy

Fine Art, 2017

BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

#5 EXCELSIOR, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

Freie Arbeit serie Thomas Koy

#9 GARSTENAUER, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

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#10 KANONE, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

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#8 KONGRESS, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

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#7 REEDSEE, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

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#4 SILBERPFENNIG, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

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#1 STÜBERL, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

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#2 VIERTEL_VOR_ZWÖLF, aus der Serie BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein

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Projektbeschrieb

PROJEKTBESCHREIBUNG:

Bad Gastein ist ein Ort in Österreich (Bundesland Salzburg), mit einer interresanten Historie.

Der Ort verfügt über heiße Thermen, die aus den Bergen quellen und einen großen Wasserfall mit ionisierender Gischt.

Bad Gastein war jahrzehntelang der Ort für Kaiser, Schriftsteller und den Geldadel, im Grunde alle die genug Geld besaßen und dabei sein wollten, wenn die Berühmten Ihre Sommerfrische genossen.

Im Ortskern von Bad Gastein stehen eine große Anzahl von Belle Èpoque Gebäuden, die damals für die betuchte Gesellschaft gebaut wurden.

Aufgrund des engen Tals und der steilen Hänge wurden die Gebäude in die Höhe gebaut, bis zu 8 Stockwerken hoch, deshalb hat der Ort noch heute eine ganz eigene, stadtähnliche Atmosphäre, es wirkt immer noch mondän.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verblasste der Ruhm allmählich, der Adel war nicht mehr interessiert, die Kur an sich wurde Mittel zum Zweck und war nicht mehr „schick“.

Der Ort aber verlies sich auf seinen bekannten Namen und machte weiter wie bisher,

Ab den späten 60er Jahren wollte man den Ort in die Moderne führen, vor allem architektonisch.

Davon zeugt noch heute unübersehbar das Kongresszetrum in der Mitte des Ortes, das von Gerhard Garstenauer entworfen wurde.

Ein Raumschiff, gelandet im pittoresken Stadtkern. Sichtbeton und Stützen von gigantischen Ausmaßen, damit das Gebäude nicht den Hang abrutscht.

Das Felsenbad, die Talstation in Sportgastein (Skigebiet), diverse Hotelbauten aus den 60er und 70er Jahren, die wie Schuhschachteln vertstreut gebaut wurden, machen den Belle Èpoque Gebäuden Konkurrenz.

Das Kongressgebäude, fünf Grand Hotels und diverse andere Gebäude stehen seit langem leer, die Renaisssance Bad Gasteins war missglückt.

An diesem Punkt beginnt mein Interesse an diesem Ort.

Bad Gastein verursacht vielschichtige Stimmungen. Die Architektur und die Geschichte sind immer präsent, das Alte und das Neue laufen hier parallel zueinander.

Eigentlich ist es in Bad Gastein die Mischung aus Architektur und Natur.

Wenn ich durch den Ort gehe, kann ich das marode, fast morbid anmutende aufnehmen, eine Stunde später aber in der schönsten Natur der Hohen Tauern wandern, bis über die 3000er Grenze, wo ich Einsamkeit und Ruhe finde.

Zurück im Ort kann ich die Brüche wieder entdecken, die Arabischen Tagesgäste aus Zell am See treffen sich zufällig mit den anderen Touristen, den orthodoxen jüdischen Familien auf der kleinen Brücke über dem tosenden Wasserfall neben den leerstehenden Hotels und machen Selfies.

Die Situation wiederrum wird von jungen „Monocle“ Lesern fotografiert.

Diese Einflüsse machen den Ort sehr speziell, Bad Gastein kann man häßlich finden, deprimierend, architektonisch eine Zumutung.

Bad Gastein kann man aber auch inspirierend, energetisch und schön finden.

Ich selber habe mich ein wenig verguckt in diesen Ort, die Mischung aus Natur und Architektur, der „Brutalismus“ des Gerhard Garstenauer, der Leerstand, das alles ist mir nicht zuwieder, es ist eine sehr eigene und interessante Mischung.

Die gegensätzlichen Szenerien haben mich inspiriert und auf einen neuen Weg gebracht, zumindest forografisch gesehen. Da ich von der Reportage Fotografie komme, habe ich diese über Bord geworfen und eine für mich neue Form gewählt, indem ich die Bilder als Collagen angefertigt habe.

Eine Arbeit mit viel Bildbearbeitung, die mir persönlich sehr viel Spaß gemacht hat, weil ich eine neue Ausdrucksform gefunden habe.

Eine künstlerisch für mich interessantere Variante, diesen Ort und diese Gegensätze einzufangen. Ich kann, anders als bei der Reportage Fotografie, eine eigenen Stil mit einbringen, der humorvoll ist, der überhöht und gleichzeitig "neue Welten" kreieren. Ich kann mit der Realität spielen, anstatt Sie nur abzubilden.

Meine Wanderungen durch die Berge der Umgebung und die Tage im Dorf sind das Resultat meiner Collagen.

Herausgekommen ist die Serie „Brutal Beauty, Bad Gastein“.

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
BRUTAL BEAUTY - Bad Gastein
Galerie
holzrausch Musterraum
Ort
München