Simon von Gunten

„Cutis“ ist ein Langzeitprojekt (2012 -), welches Menschen unter Ultraviolett-Licht betrachtet und portraitiert. Die Serie verfolgt zwei Hauptziele:

Einerseits illustriert das Projekt die Begrenztheit der menschlichen Wahrnehmung: Die Aufnahmen enthalten einen hohen Anteil an Ultraviolett-Strahlung, welche zwar von der Kamera, jedoch nicht vom menschlichen Auge selbst wahrgenommen werden können. Somit zeigt die Serie Aspekte des menschlichen Gesichtes, die jederzeit vorhanden sind, aber ohne Hilfsmittel nicht erkannt werden können.

Andererseits geben die Bilder durch die veränderten Reflexionseigenschaften der Haut Aufschluss über die Lebensgeschichte der Portraitierten. Alltägliche Gewohnheiten, meist in Zusammenhang mit dem Verhalten an der Sonne, werden ebenso offensichtlich wie schicksalhafte Ereignisse (Krankheiten, Unfälle) oder bewusste Manipulationen des eigenen Körpers. Daneben werden auch alltägliche dermatologische Phänomene wie z.B. Bakterienkulturen (helles Rosarot) oder die regenerative Tätigkeit der Haut (Schuppen) sichtbar.

Aktuell wird die Serie anhand des Parameters "Alter" einwickelt, das heisst, es werden Menschen in unterschiedlichen Lebensabschnitten begleitet und in gewissen zeitlichen Abständen fotografiert.

Die Personen sind weder geschminkt noch wurden nachträglich digitale Retouchen inhaltlicher Art vorgenommen.