Roland Schmid
Reportage, 2016
Die grosse Flucht - gefangen in Idomeni
Projektbeschrieb
Die Grosse Flucht - Gefangen in Idomeni
Eine Hölle für Tausende von Flüchtlingen - März 2016: mehr als 44’000 Menschen sind in Griechenland gestrandet, eine Zahl, die sich täglich vergrössert. In Idomeni werden die Flüchtlinge an der Weiterreise gehindert, die Grenze zu Mazedonien ist geschlossen. Die Zeltstadt versinkt im Schlamm des wochenlangen Dauerregens, die Menschen schmachten in der Kälte bei unzureichender Versorgung. Europa zeigt seine dunkle Seite, Flüchtlinge, meist aus den Kriegsgebieten in Syrien und dem Irak, die nur ihr nacktes Leben gerettet haben, sind gefangen in der Kälte der politischen Realität. Später im Mai wird das Lager evakuiert, die Hälfte der Flüchtlinge wird in offizielle Lager innerhalb Griechenland gebracht, die andere Hälfte verschwindet spurlos.
Lange habe ich mich von den „grossen“ Themen ferngehalten, in der Annahme, dass sich an den jeweiligen Schauplätzen schon ausreichend Medienschaffende tummeln würden. Der Auftrag einer Tageszeitung, das Drama der aus der Türkei ankommenden Flüchtlinge in Lesbos zu dokumentieren, hat dies geändert. Die Ignoranz der Mächtigen den Flüchtlingen gegenüber hat mich erschüttert, durch meine Fotos wollte auch ich ihnen eine Stimme geben. Ich werde das Drama weiterverfolgen, in Farbe (für die Medien) und Schwarzweiss.