Fridolin Walcher
Reportage, 2016
Die Pyramide am Berg
Projektbeschrieb
Die Pyramide am Berg
Die letzten Eroberungsfeldzüge auf unserem Planeten gelten dem Hochgebirge. Die heutigen Feldherren sind die Ingenieure. Mit Geld und technischem Know how sind auch sie zu erobern. Zu welcher Zeit stellt sich die Sinnfrage? Erst dann, wenn das Bauwerk nicht rentiert?
Ueber 8 Jahre habe ich den Bau des Pumpspeicherwerks Linth- Limmern begleitet, im Spagat zwischen der Faszination bei der Zusammenarbeit mit Mineuren und Seilbahnbauern und dem Grauen im Gegenüber der sich verändernden alpinen Landschaft der hintersten Glarner Alpen.
Die Macht des Machbaren und des Geldes im Gegenüber der Verletzlichkeit der hochalpinen Landschaft zu zeigen war mein Antrieb.
……………………Fotograf, November 2016
„Im Dienst des Stromkonzern Axpo hat er das Werden des Pumpspeicherwerks „Linthal 2015“ fotografiert. Einerseits hatte er die Baugeschichte Etappe um Etappe abzubilden, anderseits waren da die Berge - ………..‘s Thema. Kaum einer der zeitgenössischen Fotografen in der Schweiz hat sich in den letzten 20 Jahren so kontinuierlich und nah ins Gebirge begeben mit der Kamera. Als Bergler und als Bergsteiger. Und so baute er Bild um Bild seine Untersuchung des komplexen Verhältnisses von Berg und Mensch, von Peripherie und Zentrum, von urbanem Konsum und hochgebirgiger Produktion auf.
Ende 2015 ging die erste von vier Maschinen versuchsweise ans Netz, begleitet schon von Trauergesang, denn zurzeit glaubt kaum Jemand daran, dass die Investition von mehr als 2 Milliarden Franken aus der Volkskasse jemals rentieren wird. Die Stromwirtschaft hat sich radikal verändert. ….. ………….‘s Bilder lassen ahnen was das heisst. Er hat dazu eine Ausstellung eingerichtet, die die Ambivalenz von Fortschritt und Zerstörung, Hoffnung und Fehlspekulation eindrücklich zeigt.“
Köbi Gantenbein, Chefredakteur Hochparterre, Mai 2016