Kostas Maros
Free, 2016
Eine Frage der Betrachtung
Projektbeschrieb
Was aussieht wie das Foto einer eskalierenden Demo, ist in Wahrheit eine freundschaftliche Wasserschlacht zwischen zwei Quartieren an einem warmen Sommertag. Auf den ersten 3 Bildern führt die Bearbeitung in Schwarzweiss und das bewusste Ausklammern der Merkmale einer Wasserschlacht – Wasserpistolen oder Wasserballone – den Betrachter in die Irre. Die heutige Bilderflut mit der zunehmenden Digitalisierung und einer täglich schwer zu verarbeitenden Masse an Bildmaterial übers Internet, TV, auf den ‚social medias‘ können beim Betrachter eine Überreizung bewirken. Dieser ist voreingenommen, hat sich sekundenschnell seine eigene Meinung gebildet und eine genauere Beobachtung der Situation, resp. eine Bildanalyse bleibt aus. Eine konstant negative Berichterstattung in den Nachrichten oder im Internet (Gewalt, Demos, Kriege, Schwerverletzte usw.) kann sogar zur Folge haben, dass der Empfänger sich von der Berichterstattung abwendet und das Interesse daran verliert. Jedes Nachdenken über Bilder beginnt mit dem Betrachten. Die mussevolle Betrachtung ist jedoch nicht selbstverständlich angesichts des vielfältigen, fast unendlich grossen Angebotes an Bildern. Die vorliegende Arbeit soll als Aufforderung verstanden werden, von Zeit zu Zeit einen Gang zurückzuschalten und innezuhalten.