Daniel Infanger

Von der der Nestwärme zum kalten Berg. Vom Color-Papier der Fotografie zum Schnee, dessen Kristalle das Licht schlucken. Das Alpenmassiv verliert sich in der Nebelwand. Die Schneemulde ist vom Elan vital weichgezeichnet bis zur Schmelze. Und inmitten all des Frigo-Weiss köchelt abgestellt die rote Libido des Kässbohrer-Cars, der Audis und Alfas.
Zum Schweizerkreuz taugt die Kombination nicht mehr. Selbst die Milleniums-Banderole der Hongkongchinesen spannt sich als Farewell auf Kultur und Revolution. Touristisch kompakt blickt der Schneemensch von heute zum Standbild aneinander gefroren in die Kamera, als spiele sich das Theater hinter dem Objektiv ab. Der Fotograf dahinter wird verlegen, schaut rauf und runter, geht in die Knie und weiss in der Skifahrerhocke, dass die Trennlinie zwischen Doku, Souvenir und Kunst nicht fest, sondern eher akzidentiell ist. Obschon ja Flugzeuge vor allem im Nebel an den Alpen zerschellen. (Text Juri Steiner)