Bea und Roland Lauper Zemp
Editorial, 2015
"Es geht darum, neue Welten zu erschliessen." oder von der Messbarkeit der Qualität
Projektbeschrieb
Fotografische Bildwelt zum Thema 'Messbarkeit der Qualität / Was macht gute Qualität aus?':
Grundidee:
Das Thema auf der einen Seite lyrischer Zugang via Geschichte auslösen (Gefühlsebene) und auf der anderen Seite neutraler Blick frontal auf die Dinge.
Diese beiden Bildsprachen sollen sich durch die fotografierte Bildwelt hindurchziehen, nicht im Sinne einer Gegenüberstellung (wie in den beiden vorangegangenen Jahrespublikationen), sondern als unterschiedliche Sichtweisen zu gleichen Fragestellungen.
Dies als Versuch, das sehr abstrakte Thema in einer Bildwelt darzustellen via symbolischen Einzelpuzzles, also weniger Stimmungsbilder und schon gar nicht Darstellung von konkreten Sachverhalten.
In diesem Sinn ist etwas mehr ‘Offenheit’ gefordert, und wir sind uns dem Risiko des Missverständnisses durchaus bewusst.
Visualisierung des Themas zum einen via Sachaufnahmen, Objekte aus der Nähe und Orte von einem frontalen Standpunkt, klare Perspektive, keine Verwirrung im Bild selbst. Auf den ersten Blick neutral, bei versuchter Deutung inhaltlich in mehrere Richtungern interpretierbar, abhängig von persönlichem Standpunkt, Zeitgeist, Erwartungshaltung und emotionaler Distanz, bzw. eingebrannten Klischees.
Wichtig ist uns, neben der scheinbaren Sachlichkeit parallel auch einen sinnlichen, poetischen Aspekt mit reinzubringen, also eben die Gefühlsebene anzuklingen, die es einem ermöglicht je nach persönlichem Blickwinkel ein Bild positiv oder negativ zu deuten und eben dadurch die Feinheit von Qualitätsanspruch herauszuspüren und die Fragilität von verbindlichen Normen.
So entstehen Doppelbilder, die (je nach Text) gemeinsam oder einzeln gezeigt werden und als Ganzes unterteilt werden in drei Rubriken (analog zu den Essays) mit Einstiegsbild (Rosette) und ähnlich verlaufenden Bildaufbau (total 4 Bildebenen).
Portraits aufgenommen im Close up; im Studio vor neutralem Hinergrund; Licht zurückhaltend, klare Direktion.
Klare Erkennung der persönlichen Physiognomie.
Die Portraits (der Standpunkt-Schreibenden in der Publikation; total 6 Personen) sind als Close up aufgenommen; im Studio vor neutralem Hintergrund; Licht zurückhaltend, klare Direktion. Deutliche Erkennung der persönlichen Physiognomie.Die Gesichter werden ‘vermessen’, das heisst grafisch eingezeichnete Massangaben zu bestimmten, aber absolut willkürlichen Merkmalen (zum Beispiel: Abstand Augen, Länge Nase..).
Die Publikation richtet sich an ein anspruchvolles Publikum, das sich über die Hochschule Luzern - Musik, dem KKL Luzern und dem Lucerne Festivals gewohnt ist, Position zu beziehen aus komplexen Fragestellungen und künstlerischen Interpretationen. Die Aufforderung zum Frage Stellen und Kontexte herstellen ist bewusst verlangt.