Joel Sames

Zurzeit erlebt Europa die grösste Migrationsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Ausmass der Tragödie und der Mangel an internationaler Hilfe, liessen eine neue Art von humanitärer Bürgerbewegung entstehen. Die Helfer leisten, meist ungeachtet der Öffentlichkeit, einen immensen Teil der dringenden Nothilfe, dort wo die Staaten und grossen Organisationen versagen.

Die Fotoserie zeigt freiwillige Flüchtlingshelfer im "Jungle" von Dunkerque, einem wilden Camp im Norden Frankreichs, welches bis zu 3000 Bewohnern beherbergte. Dort habe ich über Monate hinweg gearbeitet und gelebt.
Die Aufnahmen sind in den Tagen der Räumung des Camps entstanden. Im rechtsfreien Raum herrschte eine apokalyptische Stimmung, Angst, Verunsicherung und auch Wehmut.

Die pointierte Ausleuchtung mittels Studioblitz, gepaart mit der Szenerie einer humanitären Katastrophe, lässt die Bilder unwirklich, inszeniert und absurd erscheinen. Der Helfer erscheint als eine Art Lichtgestalt, inmitten des Chaos der Götterdämmerung.