Roland W. Kunz
Architektur, 2016
Gebäude der Universität Zürich
Projektbeschrieb
Der Auftraggeber, eine Verwaltungseinheit der Universität Zürich, wollte den Zugangs- und Gangbereich seiner Büros mit Fotografien optisch auf-werten. Die Fotografien sollten einen klaren Bezug zur UZH haben. Die Wahl viel auf Abbildungen von Gebäuden an drei Standorten, die ver-schiedene Zeitabschnitte der Entwicklung der UZH repräsentieren.
Das erste Gebäude befindet sich an der Rämistrasse 74/76. Diese neuba-rocke Vierflügelanlage von 1909 beherbergte zuerst die Chemie der UZH und gleichzeitig die Oberrealschule. Es war das erste dedizierte Chemie-gebäude der Universität und wurde zum Entstehungsort zweier Nobel-preise (Alfred Werner 1913 und Paul Karrer 1937). Seit 2004 ist das Haus Hauptstandort der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und im gleichen Jahr wurde auch die im ehemaligen Innenhof des Gebäudes von Santiago Calatrava geplante und realisierte Bibliothek eingeweiht.
Als zweites wurde das Kollegiengebäude I (Hauptgebäude) an der Rämi-strasse 71 gewählt. Das Kollegiengebäude wurde 1914 anlässlich des Zürcher Sechseläutens eingeweiht. Die Architekten Robert Curjel und Karl Moser hatte diesen neoklassizistischen Bau in allen Einzelheiten bis hin zur Innenraumgestaltung begleitet und so ein Gesamtkunstwerk geschaf-fen, das im Inventar der überregionalen Schutzobjekte des Kantons Zürich Eingang fand. Es wurde 1991-2006 umfassend saniert und renoviert.
Der dritte Standort ist der Irchel-Campus als zweiter Hauptstandort der heutigen Universität Zürich an der Winterthurerstrasse 190. Der Ausbau des Irchelareals folgte dem ab 1966 entwickelten Richtplan des Architek-ten Max Ziegler. Er zeichnet sich durch eine modulare Struktur und durch die charakteristische lineare Architektursprache der 1960er-Jahre aus. Die erste Bauetappe wurde 1978 bezogen. Ein architektonisches Highlight der Gebäude der ersten Etappe sind die Wendeltreppen. Abgesehen davon sind die Gebäude auf dem Irchel aber reine Zweckbauten.
Das 1:2 Panoramaformat war als Folge des Cooporate Designs einzuhal-ten. Die Bilder mussten zudem den stark unterschiedlichen Lichtverhält-nissen in den Fluren gerecht werden. 14 Bilder wurden ausgewählt und im Format 300x150mm realisiert. Einzige Ausnahme ist die Fotografie der Calatrava-Bibliothek, die sich im Eingangsbereich im Format 800x400mm befindet, wo ein etwas grösserer Betrachtungsabstand gegeben ist.