Ursula Meisser

Die Fotoserie entstand 2012–2015 als freies Projekt während einer Auftragsarbeit, der Dokumentation der Bauphase des Zürcher Hunziker-Areals. Während es in der Auftragsarbeit darum ging, den Fortschritt des entstehenden Wohnquartiers zu dokumentieren, interessierten mich in der Portraitserie, die Menschen, die sonst keine Sichtbarkeit bekommen: Bauarbeiter aus unterschiedlichen Ländern, die von Projekt zu Projekt, von Baustelle zu Baustelle ziehen.

Die Portraits entstanden ohne Vorankündigung. Posen und Inszenierungen waren spontane Entscheidungen der Portraitierten, die ihre Arbeit kurzzeitig unterbrachen und sich für einen Moment ins Rampenlicht stellen liessen. Was sich kommuniziert, ist eine Freude an einem unerwarteten, fast spielerischen Moment der Sichtbarkeit, die doch anonym bleibt – mehr als den Vornamen erfuhr ich oft nicht.