Aldo Todaro

«IDAHOO» ist meine aktuelle freie Arbeit, zu der mich drei Jugendliche im Rahmen einer
Weiterbildung inspirierten. Dass sich dieses Projekt zu einer Anti-These eines propagierten
Klischees entwickeln würde, dessen wurde ich mir erst nach und nach bewusst.

Nicht nur als Fotograf, sondern auch als Mensch war ich von der scheinbar unbekümmerten,
rebellischen Lebensart der drei jungen Menschen geblendet. Geradezu unerschrocken
schienen sich Selma (21), Adriana (19), Ramsey (21) in ihr Leben geworfen zu haben. Ihre
Rebellion schlugen sie ihren Mitmenschen durch ihr Auftreten geradewegs ins Gesicht.
Im Laufe des Shootings transformierten sich die medial kolportierten und gesellschaftlich an-
gesehenen Rollen. Anstelle von lauten, farbigen Stereotypen, standen nun Menschen
vor mir die sich zerbrechlich und verletzlich zeigten.

So die Entstehung und Morphose von «IDAHOO». «IDAHOO» als fiktiver Zufluchtsort
und Synonym für den Eskapismus des idealisierten Ich’s (Idahoo stammt von «Ee-dah-how»,
vom Stamm der Shoshonen-Indianer, für Licht auf den Bergen). Ein Foto-Projekt, welches
darauf abzielt, die Selbstinszenierung jener jungen Menschen zu würdigen und welches sich
anders entwickelte als geplant.