Gabor Fekete

Kalte Tage sind nicht nur kalte Tage
Reportage zwischen 8.-10. Januar 2017 von Budapest zum Plattensee
Wir wissen es: An vielen Orten auf dieser Welt herrschen politisch kalte Tage. Nicht nur in Washington, Moskau und Istanbul, sondern auch in Budapest. Ungarn wacht 2017 mit eisigen Temperaturen auf. Am Radio höre ich, dass die Temperaturen so tief sind wie seit 100 Jahren nicht mehr . Ich schaue aus dem Fenster meiner Budapester Wohnung und weiss, ich muss sofort los. Direkt unter den Brückenpfeilern der Margareten-Brücke stehen Neugierige auf einer kleinen Insel, die der tiefe Wasserstand der Donau ermöglicht. Ich habe das Gefühl ich stehe auf der Titanic. Man hört die speziellen Geräusche des Eises – eine wunderbare Musik. Auf Ungarisch gibt es ein Wort dafür – „rianas“. Mit diesen Klängen in den Ohren fahre ich weiter südlich der Donau entlang Richtung Plattensee. Industriegelände und kleine Fischerseen huschen an mir vorbei. Erster Halt am Plattensee ist Szantod. Schlittschuhläufer, Eisfischer und Schaulustige feiern dieses wunderbare Naturereignis. Es brodelt etwas in der Luft, das einen Hoffnungsschimmer lässt für Washington, Moskau, Istanbul und Budapest.