Leonie Miller
Reportage, 2017
Klausjagen 2017 in Küssnacht
Projektbeschrieb
Unwissend kam ich, wissend ging ich. Als ich von der alten Tradition Klausjagen hörte, welche jeweils am 5. Dezember zu Ehren des heiligen St. Nikolaus stattfindet, reiste ich nach Küssnacht am Rigi. Die Nacht brach herein und und die Stadtlichter wurden ausgeschaltet. Durch die Dunkelheit knallten die mächtigen Peitschen der Geisslechlepfer, Trompeten und Hörner wiederholten wie ein Mantra den einprägsamen Dreiklang des Klausjagens und Hunderte Trychlen, riesige Kuhglocken, produzierten einen rhythmischen, dumpfen Ton, ganz im Takt des Laufschrittes ihrer Träger. Auf diesem Klangteppich tänzelten leise die Träger der handbemalten Infuln-Laternen. Nach dem eigentlichen Umzug zogen die Klausjäger in kleineren Gruppen durch die Gassen und ihre Geisseln, Hörner und Trychlen hallten bis in die frühen Morgenstunden durch die Strassen, drangen selbst um 4 Uhr morgens noch durch das dünne Glas meines Hotelzimmers gegenüber der Chlausjägergasse.