Alexander Odermatt

Fine Art, 2005

La Longa

Projektbeschrieb

Ceuta, spanische Exklave auf dem afrikanischen Kontinent. In einem leer stehenden Industriegebäude – von den Bewohnern „La Longa“ genannt – wohnen etwa vierzig Algerier.
Die meisten von ihnen haben sich in Tetouane einen marokkanischen Pass ausstellen lassen, der bereits für 160- 250 Euro zu haben ist. Damit konnten sie “legal” die marokkanisch-spanische Grenze bei Ceuta passieren. Da sie jedoch für das spanische Festland ein Visum bräuchten, bleibt ihnen nur der Versuch der illegalen Einreise. Täglich halten sie im Hafen Ausschau nach einem geeigneten Lastwagen, in dem sie sich verstecken könnten, um so nach Spanien zu gelangen. Das Warten auf die richtige Gelegenheit dauert oft Monate.
Die drohende Ausschaffung bei einer Festnahme durch die Guardia Civil kann sie nicht davon abhalten, in ihrer unbeheizten, hygienisch bedenklichen Behausung auszuharren. Zu nah scheint Europa auf der anderen Seite der nur 23 km schmalen Meerenge.
Die Serie „La Longa“ ist Teil einer Langzeit-Recherche über die Probleme der Immigration in Marokko, Algerien und den beiden Enklaven Ceuta und Melilla – den „Toren zu Europa“.

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
La Longa
Galerie
Kunstmuseum Luzern