Anita Vozza
Fine Art, 2017
liaison digitale
Projektbeschrieb
Mit der Überflutung von Bildern in der heutigen Zeit ist es sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich geworden, etwas wirklich Neues zu fotografieren - bei aller Fantasie und allem handwerklichen Können. So treffen sich in dieser Übersättigung von Bildern zwangsläufig immer wieder dieselben Ideen. Warum etwas erfinden, wenn es jemand anders schon erfunden hat? Daraus ist die Idee entstanden, eine Serie von Diptychen zu gestalten: ein Bild ist aus meiner Fantasie, mit meiner Persönlichkeit entstanden und beinhaltet immer ein Haarband, behangen mit Haaren, das fein und diskret zu einer bestimmten Form in Szene gesetzt wird. Die Bänder wurden im Verlauf der letzten 12 Monaten gesammelt. Nun entziehe ich mich von mir selber, arbeite nicht mehr mit meiner Fantasie, sondern gebe die Verantwortung einer Internetsuchmaschine ab, die selbständig, ohne mein Zutun, verwandte Bilder im Netz sucht. Dieses zweite Bild, vom Computer auserkoren, bildet die Partnerfotografie des Diptychons. Damit entsteht eine Kombination - mein Werk und die Auswahl des Computers - die wohl einmalig ist (im wörtlichen Sinn: ein-malig).
Dass man, auf der Suche nach etwas Neuem, ein Computerprogramm zu Hilfe nehmen muss, soll die Problematik zeigen, in der wir heute im Rausch der Überflutung stecken.