Florence Iff
Free, 2016
Me, Myself & I
Projektbeschrieb
Me, Myself & I führt uns vor Augen, wie sehr wir den menschlichen Körper, selbst in seinen Einzelteilen, mit personaler Identität in Verbindung bringen. Wir meinen, Porträts zu sehen – Porträts von höchst fragmentierten Persönlichkeiten zwar, dennoch sind es scheinbar Bilder von schönen Frauen.
Die Arbeit zitiert die klassischen (Hochglanz-)Bilder von Schönheit und entlarvt diese sogleich als Schein. Im Hintergrund der »Porträts« zeigt sich das wahre Sein: menschliche Haut; fleckig, haarig, großporig. In ihrer märchenhaften Anmut verweisen die Organe auf die tieferliegende Schönheit unseres ebenso unsichtbaren wie unfassbaren körperlichen Innenlebens.
Fraglich bleibt, wie sehr wir tatsächlich die Einheit sind, als die wir uns wahrnehmen. Wir verstehen uns selbst als Individuum mit einer bestimmten Identität, die mehr oder weniger klar ist, mehr oder weniger variabel, aber doch eine gewisse Form und Beständigkeit aufweist. Hier erweist sich dies als Illusion. Was wir »Identität« oder »Persönlichkeit« nennen, ist kein kohärentes und konstantes Ich, sondern ein sich ständig veränderndes, nur in Fragmenten zugängliches, begrenzt formbares und von außen stark beeinflusstes Flickwerk mit ausgefransten Rändern.