Florence Iff

«Mimesis» thematisiert die Verdoppelung von Landschaft als ästhetisierte Natur in der
realen Welt und von Naturdarstellung in der künstlerischen, fotografischen Bildsprache.
Natur wird nicht nur hier, sondern auch weltweit zunehmend künstlich angelegt. Ihre
Domestizierung umfasst sowohl den konkreten Aussen- und Innenraum wie auch ästhetisierende
Konzepte und lässt in der Folge neue innere Bilder von Natur entstehen.
Mit diesen inneren Bildern erschaffen wir wiederum Landschaften, in denen wir uns
physisch und mental bewegen.
Die fotografische Auseinandersetzung mit diesen inneren und äusseren Naturbildern
hat nicht nur eine klärende Wirkung. Sie ästhetisiert und verschleiert auch. Es entstehen
Bildwelten, die Zwischenräume eröffnen.
Ich bewege mich zwischen faszinierend Geheimnisvollem, aber auch Bedrohlichem.
Ich weiss nicht mehr, ob ich mich innen oder aussen befinde, verspüre Hitze und Kälte
zugleich. Ich kann die heimische Vegetation von der fremden plötzlich schlecht unterscheiden,
rieche gleichzeitig Exotisches und Vertrautes.
Dieser Spannungsbogen bleibt, bis die Wahrnehmung die Ortszuschreibung erstellt und
somit die Orientierung wieder gewonnen wird.