Hennric Jokeit
Fine Art, 2016
Negative Vision
Projektbeschrieb
JKT präsentiert seine Bilder ausschliesslich in einer Negativ-Form. In dieser Stringenz reflektiert seine Arbeit mediale Eigenheiten an der Schwelle vom analogen zum digitalen Bild. Als Neurowissenschafter weiß er um die Irritation visueller Wahrnehmung durch die Negativ-Form. Sie evoziert eine Entschleunigung des Sehens. JKT provoziert mit seinen Bildern eine Wahrnehmung, die sich der uns heute von den neuen Medien abverlangten entgegenstellt. Für den künstlerischen Gehalt seiner Bilder ist jedoch die Frage nach der Bedeutung des Negativen in Zeiten einer exzessiven Positivierung aller Lebensbereiche entscheidender. JKTs Bilder beharren auf dem grundsätzlichen Wert des Negativen als Voraussetzung des Besseren, Positiven. Seine Motive zeigen Architektur, einfachste Behausungen, Interieurs, Müll, aber zugleich Natur. Intakt genauso wie ruinös und verfallen. Alle Orte scheinen verlassen, jegliches Leben ausgelöscht. Solchermaßen entleert, schwingt in den Negativ-Formen ein Geheimnis mit. Zugleich können sie als Anstoß begriffen werden, als Aufforderung, die als negativ empfundene Welt zu negieren.