Kaspar Thalmann
Fine Art, 2015
Oder das Tal aufgeben
Projektbeschrieb
Die Fotoreportage zeigt Bauten, die bislang wenig Beachtung fanden, für den Schutz des Lebensraums in den Alpen aber essenziell sind: In atmosphärischen, teils beinahe abstrakt anmutenden Aufnahmen präsentiert der Fotograf die mächtigen und extrem landschaftsprägenden, aber auch ästhetisch wirkenden Lawinenverbauungen im bündnerischen St. Antönien.
Jahrhundertelang war St. Antönien von verheerenden Lawinenniedergängen betroffen. Von 1953 bis 1977 wurde nach der grossflächigen Zerstörung des Bannwalds oberhalb des Dorfs eine der grössten Lawinenschutzverbauungen der Schweiz errichtet. 16 Kilometer Beton- und Stahlverbauungen schützen rund 90 Gebäude und ungefähr 70 Einwohner. Seither geht es um die Instandhaltung – ein Endloswerk.
Die Fotoarbeit beinhaltet brisante Fragen rund um die Lebensraumsicherung, den Landschafts- und Naturschutz in den Alpen, den Wert „potenzialarmer“ Regionen und des Tourismus. Lohnte sich der immense Aufwand? Oder hätte man das Tal aufgeben sollen?