Meral Kureyshi
Fine Art, 2017
ohne Titel
Projektbeschrieb
Ich gehe und lasse dich stehen am ersten Frühlingstag
Wir verpassen den Regen heute
Morgen verpassen wir den Frühling
Draussen kreiste der Milan seine Runden
über unsere Köpfe im Grau
Als würde er darauf warten dass wir uns in eine Maus verwandeln
Gestern haben wir den Löwen gehört der gebrüllt hat unsere Namen
Am offenen Fenster der Küche wo du geraucht hast
in der wiederholten Musik
Mein Schal auf deinen Schultern hat dich warm gehalten
Einen Winter lang
Du gibst ihn mir nicht zurück und ich friere in der Nacht
Den Abschied schrieb ich in deinen Zeichnungsblock
Ich lügte ein paar Zeilen und versteckte sie
damit du sie irgendwann lesen würdest
nicht an diesem Tag
Du bleibst still
Bis ich verschwinde
Du wirst schreien wenn ich gegangen bin
Ich gehe und halte die Ohren zu aus Angst zu erblinden
Draußen regnet es in den Sonntag
Morgen steige ich ins warme Bad mit deinem Duft auf meiner Haut
Er klebt fest und lässt nicht los
Ich wasche sie ab die Gedanken an dich
Lasse sie im Wasser zurück
Der Schaum klebt noch an mir
Ich blase weg das Gestern
Es gibt kein Entkommen mehr und mehr
Wir verpassen den Frühling
Oder ist schon Herbst