Judith Stadler

Exklusivität im Aussehen ist heutzutage Garant für Akzeptanz und Wichtigkeit und wird gerne öffentlich zur Schau gestellt. Schönheit wird gekauft, und chirurgische Eingriffe gehören mittlerweile zum guten Ton. Kein Aufwand ist zu hoch, wenn es darum geht, das richtige Bild zu vermitteln. Im Bemühen, die mangelnde Wertigkeit durch Dekoration zu ersetzen, sticht zuweilen die Diskrepanz zwischen Intention und Effekt schmerzhaft ins Auge – «... there’s a point between what you want people to know about you and what you can’t help people knowing about you» (Diane Arbus).
In dieser Grauzone wird die Fotografie ihrerseits zu einem chirurgischen Instrument und nutzt die Bandbreite zwischen Ironie, Demokratie und Brutalität.