Eleni Kougionis

Reportage, 2016

Rekha kämpft - eine junge Boxerin aus Mumbai

Mit anmutiger Bewegung und starkem Blick beginnt die Verwandlung des jungen indischen Mädchens zur Boxerin.

rekha boxerin mumbai indien selbstbestimmung

Auf ihre hart erkämpften Pokale ist Rekha sehr stolz. Den ersten gewann sie im Alter von elf Jahren.

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In der Metropole Mumbai leben die 12 Millionen Einwohner auf engstem Raum zusammen.

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Die Familie Gupta stammt ursprünglich aus dem Bundesstaat Uttar Pradesh, einem der ärmsten Gebiete Indiens. Durch die vielen Missstände wäre es Rekha dort als Mädchen nicht möglich gewesen, mit dem Boxen anzufangen. Der Wechsel nach Mumbai ermöglichte dies.

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Das Frauenzugabteil der Western Line in Mumbai befindet sich meistens in den hinteren Waggons. Es gleicht einem Hürdenlauf, dieses auf dem Perron zu erreichen.

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In den meist übervollen Zügen gab es regelmässig sexuelle Übergriffe auf Frauen. Die Einführung von Frauenzugabteilen in den 90ern brachte mehr Sicherheit und reduzierte die Anzahl von Sexualstraftaten.

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Sorgfältig bindet sich Rekha die Hände ein und macht sich für das Boxtraining bereit.

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Der Geruch von Schweiss und Abgasen liegt im improvisierten Boxclub neben einer Autogarage in der Luft.

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Im Jahr 2020 werden in Tokyo die Olympischen Sommerspiele stattfinden. Dafür trainiert sie 6 mal pro Woche bis an ihre Grenzen. Ihr Vorbild ist die indische fünffache Boxweltmeisterin Mary Kom.

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Für das alljährliche hinduistische Durga Puja Fest zu Ehren der Göttin Durga lässt sich Rekha von einer Freundin schminken und glänzt in traditioneller Kleidung.

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Die Inder feiern so viele farbenfrohe Feste im Jahr, dass man leicht den Überblick verlieren kann.

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Die junge Kämpferin wünscht sich mehr Selbstbestimmung für Frauen in Indien.

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Projektbeschrieb

Schnellen Schrittes bahnt sich Rekha den Weg durch den Bahnhof und schafft es gerade noch, in den losfahrenden Zug zu springen. Das Frauenzugabteil der Western Line in Mumbai befindet sich in den hinteren Waggons. In den überfüllten Zügen der Millionenstadt gab es regelmässig sexuelle Übergriffe auf Frauen. Die Einführung von Frauenzugabteilen in der 90ern brachte mehr Sicherheit und reduzierte die Anzahl von Sexualstraftaten. Rekha fürchtet sich ohnehin nicht vor solchen Übergriffen. Einige Augenblicke später steht die 19-jährige Studentin in Tank Top und Shorts vor einem abgewetzten Boxsack und verpasst ihm einen Schlag nach dem anderen. In dem improvisierten Boxclub neben einer Autogarage trainiert sie seit ihrem zehnten Lebensjahr fast täglich. Oft quält sie sich bis an ihre körperliche Grenzen. Denn sie kämpft als indisches Mädchen gegen Unterdrückung und bricht aus der traditionellen Geschlechterrolle aus, um ihren Weg als Boxerin gehen zu können.

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
Rekha kämpft - eine junge Boxerin aus Mumbai