Jürg Stauffer
Fine Art, 2015
Sakral / profan – Bauten sind ein Spiegel der Gesellschaft
Projektbeschrieb
Früher war es klar: Die Kirche stand mitten im Dorf, mitten in der Stadt, wenn möglich etwas erhöht auf einem „Kirchenhügel“. Kein Haus durfte höher sein als der Kirchturm. Konkurrenz machte der Kirche höchstens das Schloss, wenn eines da war.
Heute stehen viele Kirchen leer. Es dominieren die Bauten des Kommerzes und allenfalls einige „Kulturtempel“. Das Casino in Campione dominiert nicht nur die kleine Kirche, sondern das ganze Dorf. Die kleine Kirche in Athen ist durch die (Hotel-)bauten anlässlich der Olympiade 2004 ziemlich in die Enge geraten.
In der Schweiz entstanden in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe von Sakralbauten nicht christlicher Religionen: Moscheen und Tempel. Allerdings findet man diese Bauten selten an prominenten Lagen; eher stehen sie in Industrie- und Gewerbegebieten.
Die in der Architektur dokumentierten Gegensätze spiegeln schön die Stellung der Religionen in der Gesellschaft.