Loher Joshua
Free, 2015
seeing without glasses
Projektbeschrieb
‚seeing without glasses’
Die bewusste Unschärfe habe ich anfänglich als Mittel zur Reduktion eingesetzt um der mit Zivilisationsartefakten überfüllten Wirklichkeit abstrakte Bilder abzuringen. Das Motiv wird dabei auf Farbe, Fläche, Proportion reduziert. Der konkrete Bildinhalt tritt zu Gunsten der Grossform in den Hintergrund.
Als ich automatisch in Farbnuancen, Farbflächen und Proportionen zu sehen begann, fing mich diese Sichtweise an zu interessieren.
Was ist wichtig an der Wirklichkeit? Wie wichtig ist Bildschärfe für die Wahrnehmung? Kann man die Essenz eines Bildes auch transportieren, wenn es unscharf ist? Kann man gewissermassen mit dem Bauch sehen? Auf solche Fragen suchte ich eine fotografische Antwort.
Ein anderer Aspekt, der mir dabei interessant erscheint ist die sich dem Betrachter stellende Herausforderung. Diese Bilder können nicht schnell angeschaut werden, sie brauchen Zeit. Der Betrachter muss interpretieren, er muss Vermutungen über das Gesehene anstellen. Der Betrachter muss das Bild reflektieren und eine eigene Wahrheit finden. Die Bilder gewinnen mit der Zeit an räumlicher Tiefe.
(Die Bilder sind nicht bearbeitet)