Dominique Teufen
Free, 2015
“Sterne? Kopierter Staub.“ _ meine Weltreise mit der Kopiermaschine.
Projektbeschrieb
Was sich unserem Blick als spiegelnde Wasseroberfläche mit markanter Küsten Silhouette im Hintergrund zu erkennen gibt oder als langgestreckte Bergflanke mit Gletscherzunge offenbart, erweist sich bei genauerer Betrachtung als stupende Irreführung: In Tat und Wahrheit ist das vermeintlich fotografische Zeugnis der realen Welt das Produkt einer sehr unorthodoxen Handhabung des Fotokopiergerätes. 1.)
Diverse verarbeitete Materialien wie zerknitterte Papiere, zerrissenes Zellophan, angeschmorte Plastiktüten, Kaffeesatz, Mehl oder Wattebahnen treffen sich auf der glasigen Oberfläche, welche sich während dem Kopierprozess in schneebestäubte Berggipfel, schaumige Meere und enorme Felsenbildungen verwandeln. Die Belichtung steure ich zusätzlich manuell mittels Deckelmanipulation. In meinem Atelier halte ich die so entstandenen Landschaften meiner imaginären Weltreise mit der Kopiermaschine fotografisch fest. Ohne digitale Fiktion entführen diese Bilder uns in ferne Länder, welche nie jemand physisch bereisen könnte. In Gedanken jedoch sind wir frei, zu erahnen wo wir sind.
“Sterne? Kopierter Staub.“_meine Weltreise mit der Kopiermaschine. ist ein Langzeitprojekt welches ich 2013 begonnen habe. Bis heute umfasst diese Arbeit zwanzig fotografierte Landschaften und sie wächst kontinuierlich weiter. Neben dem, dass diese Landschaften eigenständig als Fotografien ausgestellt werden, möchte ich meine Weltreise mit der Kopiermaschine schlussendlich als Fotoalbum zusammenfassen und in einer kleinen Auflage veröffentlichen.
1.) _Textauszug von Dr. phil. Gabrielle Obrist, Direktorin und Co-Kuratorin Kunsthalle Wil./St. Gallen, Schweiz.