Fridolin Walcher
Reportage, 2015
Tödlicher Job in der Schwefelmine
Projektbeschrieb
Ich bin in den Vulkan Ijen hinuntergestiegen, um auf 2200 m ü M. die gefährliche Arbeit der Schwefelträger zu dokumentieren. Sie arbeiten ohne Gasmasken mitten in den tödlichen Schwefelgasen. Keiner der Arbeiter ist über 40 Jahre alt.
Das Gift zeigt sich schlussendlich auf den analogen Aufnahmen ganz visuell: Die Ilford 400 Filme wurden angeäzt, entwickelt und zerfressen. Die Negative sind mit grösster Härte vergrössert; mehr Kontrast ist auf den Silbergelatine Prints nicht mehr zu haben. Einzelne Bilder zeigen, wie das Gas über die Perforierung des Kleinbildfilms auf die Oberfläche des Films innerhalb der Hasselblad X-pan gelangt ist. So ist die Giftigkeit der Arbeit doppelt visualisiert: durch den Bildinhalt und die direkte Auswirkung des Gifts auf dem Film, ganz abgesehen von der persönlichen Erfahrung mit meiner Atemnot und den brennenden Augen.