Fabian Biasio

Reportage, 2016

Unfall ohne Ende

Japan, Fukushima, Iitate-Mura. Wachmänner an der Sperrzonengrenze in der Nähe von Iitate. Die nationale Regierung ist zuständig für die hoch belasteten Sperrzonen, in denen Menschen über zwanzig Millisievert pro Jahr abbekommen würden, wenn sie dort dauerhaft lebten.

FUKUSHIMA eingangstor sperrzone radioaktivität

Japan, Präfektur Fukushima, das AKW Fukushima Daiichi liegt weniger als 3 Kilometer entfernt hinter den Wäldern. Der Messwert beträgt 5.2 Mikrosievert / h. Ein Arbeiter in weisser Schutzkleidung mäht das radioaktiv verseuchte Schilfgras.

FUKUSHIMA Schutzkleidung arbeiter dekontaminierung

Japan, Präfektur Fukushima. Fukushima-Stadt. In Watari, dem am stärksten kontaminierten Stadtbezirk von Fukushima: Dekontaminierungsarbeiten vor der Pizzeria «Sullivan». Die Putzkolonnen schaben die obersten Erdschichten ab. Dabei fällt schwach radioaktiver Abfall an, der gelagert werden soll. Die Reinigung eines Durchschnittshauses mit einer Grundstückfläche von 400 Quadratmetern kostet 700 000 Yen. Das entspricht etwa 8400 Franken. In der Stadt Fukushima müssen etwa 80 000 Quadratmeter «geputzt» werden.

FUKUSHIMA radioaktiviät dekontaminierung

Japan, Fukushima, Iitate-Mura. Ein Aquarium-Fisch in seinem Habitat. Zu Beginn eines Atomunfalls geplant immer radioaktives Jod ins Leitungswasser. Deshalb sollten die Menschen Jodtabletten einnehmen, um die Schilddrüse mit unbelastetem Jod anzureichern.

aquarium radioaktivität fisch

Japan, Praefektur Fukushima, Naraha. Die Gemeinde Naraha wurde nach dem Atomunfall in Daichi evakuiert, jetzt wird neu gebaut. Ehrentribüne für den ersten Spatenstich zum Bau von  Sozialwohnungen durch die  Baufirma Konoike. Die Erde ist nach wie vor radioaktiv belastet.

FUKUSHIMA manager ehrentribühne dekontaminierung

Japan, Praefektur Fukushima, Naraha. Die Gemeinde Naraha wurde nach dem Atomunfall in Daichi evakuiert, jetzt wird neu gebaut - eine Choreografie mit Laderaupe zur Feier des ersten Spatenstichs von Sozialwohnungen durch die  Baufirma Konoike. Die Erde ist nach wie vor radioaktiv belastet.

FUKUSHIMA

Japan, Prafektur Fukushima, Futaba, bei der Einfahrt ins Dorf Futuaba begrusst eine Leuchtschrift mit der aktuellen Strahlenbelastung: 2.908 Mikrosievert/h

FUKUSHIMA messgerät monitoring post radioaktivität

Japan, Prafektur Fukushima, Tomioka. Auf dem Parkplatz des McDonalds stehen die Fleconbags (Flexible Container Bags) mit ihrer verstrahlten Fracht. Die schwarzen, ueberdimensionierten Plastiktueten stehen ueberall in den kontaminierten Gebieten. Manchmal aufgereiht am Strassenrand, manchmal achtlos abgeladen, doch meist ordentlich aufeinandergestapelt in langen Reihen auf Feldern deponiert. Ein Sack fasst einen Kubikmeter verstrahlten Dreck.

FUKUSHIMA atommüll mcdonalds parkplatz leere

Japan, Prafektur Fukushima, Tomoioka. Dem Schicksal uberlassene Fahrzeuge. Fukushima Daiichi liegt weniger als 3 Kilometer entfernt, die Strahlung betraegt ueber Mikrosievert / h, was bedeutet, dass das Gebiet zur Sperrzone gehört.

FUKUSHIMA atomunfall radioaktivität wracks autos

Japan, Präfektur Fukushima. Fukushima-Stadt. In Watari, dem am stärksten kontaminierten Stadtbezirk von Fukushima: Dekontaminierungsarbeiten in einem Privatgarten. Die Putzkolonnen schaben die obersten Erdschichten ab. Dabei fällt schwach radioaktiver Abfall an, der gelagert werden soll. Die Reinigung eines Durchschnittshauses mit einer Grundstückfläche von 400 Quadratmetern kostet 700 000 Yen. Das entspricht etwa 8400 Franken. In der Stadt Fukushima müssen etwa 80 000 Quadratmeter «geputzt» werden.

FUKUSHIMA radioaktivität dekontaminierung

Japan, Prafektur Fukushima, Minamisoma. Landschaft mit schwarzen Fleconbags (Flexible Container Bags) mit ihrer verstrahlten Fracht. Die ueberdimensionierten Plastiktueten stehen ueberall in den kontaminierten Gebieten. Manchmal aufgereiht am Strassenrand, manchmal achtlos abgeladen, doch meist ordentlich aufeinander gestapelt in langen Reihen auf Feldern deponiert. Ein Sack fasst einen Kubikmeter verstrahlten
Dreck.

FUKUSHIMA atommülllager radioaktivität Kari okiba dekontaminierung

apan, Praefektur Fukushima, Itate. Bauer Kenichi Hasegawa (62) in seinem
Haus in Iitate Mura, in dem seit vier Jahren keiner mehr
richtig wohnt. Hasegawa musste 2011 seinen Hof verlassen und seine fuenfzig Kuehe weggeben. Hasegawa besucht es regelmaessig und schaut,
dass es nicht verlottert. Eigentlich sollte der Sohn den Hof uebernehmen. Im Spätherbst 2016 entschloss sich die Familie, den Kuhstall abzureissen.

FUKUSHIMA radioaktivität nutztiere atomunfall

Projektbeschrieb

Im März 2011 schmolzen im japanischen AKW Fukushima Daiichi drei Atomreaktoren durch. Grosse Gebiete wurden verseucht, Tausende von Menschen mussten zwangsevakuiert werden. Der Staat versucht nun, die verstrahlten Areale zu dekontaminieren. Ich besuchte die verstrahlten Gebiete zweimal mit der Kamera – 2012 und 2016.

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
Unfall ohne Ende
Publikation
WOZ