Elisabeth Real

Reportage, 2017

"Unsere Heimat existiert nicht mehr"

Mohammed versucht seinen Kindern möglichst oft Arabischunterricht zu geben. Sie üben auf einer kleinen Wandtafel im Wohnzimmer. Hombrechtikon, März 2016

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Kawsar und Mohammed in ihrer Küche. Hombrechtikon, März 2016

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Die Familie beim Frühstück. Hombrechtikon, März 2016

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Mohammed und Enana putzen sich die Zähne vor einem Zahnarztbesuch. Hombrechtikon, März 2016

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Kawsar und Enana besuchen das Geburtstagsfest eines befreundeten syrischen Mädchens. Volkiland, Volketswil, März 2016

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Kawsar betet im Imam Zentrum, Volketswil, März 2016

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Mohammed, Volketswil, März 2016

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Mohammed und Kawsar besuchen jeden Donnerstagmorgen zusammen einen Deutschkurs in der Primarschule Hombrechtikon. März 2016

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Ausblick aus dem Badezimmer der Familie. Hombrechtikon, März 2016

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Mohammed und Qusai an einem Sommerfest in Stäfa. Juli 2016

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Familienfoto. Hombrechtikon, Oktober 2016

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Kawsar, Hombrechtikon, Oktober 2016

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Kawsar begleitet ihre Kinder jeden Mittwochnachmittag nach Oerlikon in den Arabischunterricht. November 2016

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Kawsar begleitet ihre Kinder jeden Mittwochnachmittag nach Oerlikon in den Arabischunterricht. November 2016

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Enana im Kindergarten, Hombrechtikon, Januar 2017

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Projektbeschrieb

Vor knapp zwei Jahren habe ich angefangen, für die Agentur KEYSTONE eine syrische Familie in Hombrechtikon fotografisch zu begleiten. Kawsar und Mohammed Missre sind mit ihren Kindern vor fünf Jahren aus Idlib in die Schweiz geflüchtet.

Mich interessieren die unspektakulären Momente im Alltag der Familie: die Kinder in der Schule, die Eltern in der S-Bahn, in der Weiterbildung, in der Moschee, auf Parties und am Zähneputzen. Die Kinder denken und reden schweizerdeutsch und haben keine Erinnerungen mehr an Syrien. Kawsar und Mohammed wollen sich einerseits so gut wie möglich in ihr Leben in die Schweiz integrieren, haben aber gleichzeitig grosses Heimweh. “Unsere Heimat, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr”, sagen sie. Und: “Wenn wir unseren Freunden von der Schweiz erzählen, sagen wir ihnen, wir sind hier im Paradies. Wir meinen die Regeln, die Gesetze, die Verfassung. Die Freiheit. Die Humanität. Wir haben das vorher noch nie erlebt.” Ob sie jemals hier Wurzeln schlagen werden?

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
"Unsere Heimat existiert nicht mehr"