Daniel Lanter
Architektur, 2012
unterWelt
Projektbeschrieb
Ausgehend vom Mobilitätsanspruch unserer Gesellschaft habe ich begonnen mich mit Verkehrsbauten zu befassen, die sich teppichartig über den Raum Zürich legen. Was geschieht eigentlich unter diesen Strassenbauten? Die Gestaltung und ihre Einpassung in die Umgebung, der Umgang mit der Natur, die Frage nach Zerstörung oder Aufwertung stehen bei meiner Arbeit im Vordergrund. In meinen Bildern habe ich den dicht gewobenen Teppich der Infrastrukturbauten etwas angehoben und einen Blick unter den Teppichrand geworfen, in eine wenig wahrgenommene Unterwelt. Erstaunliches tritt zu Tage und lässt uns in eine nahezu surreale Welt eintauchen. Unter den weit gespannten Betonkonstruktionen trifft man auf eine Gegenwelt von unerwarteter Ästhetik. Die Räume sind zufällig entstanden, wenig gestaltet, dunkel, bedrückend und wirken fremd. Teils bewusst gestaltete, teils ausschliesslich durch ihre Funktion bestimmte in Beton und Stahl gegossene Formen wiederholen sich und verleihen den Bildern Ruhe. Weit gespannte Tragstrukturen erzeugen Leichtigkeit, Durchblicke und Lichtstimmungen bewirken Spannung. Oben und Unten, Hinten und Vorne beginnen sich im Halbdunkel aufzulösen.
Diese Arbeit entstand 2011 im Rahmen der Ausstellung „et demain“ der GAF 4.08 zh. Sie wurde von den Fotografinnen Eliane Rutishauser und Françoise Caraco begleitet und im März 2012 in der Photogarage in Zürich ausgestellt. Die gesamte Arbeit umfasst 12 Bilder – für die ewz.selection habe ich eine Auswahl von 6 Bildern getroffen.