Philipp Sarasin
Architektur, 2016
«urban spaces / global modernities» (2014-2016)
Projektbeschrieb
In den Grossstädten und Megacities rund um den Globus prägt eine überall ähnliche, weitgehend anonyme Architektur die Textur der Stadt. Diese kleine Serie ist Teil einer grösseren Arbeit, die das Ziel verfolgt, die Wirklichkeit der Stadt im 21. Jahrhundert fotografisch zu erfassen. Die Genealogie dieser urbanen Strukturen im europäisch-amerikanischen Funktionalismus der Moderne ist dabei unübersehbar: Das weisse Stelzenhaus in Casablanca aus den kolonialen 30er Jahren zeigt den von Le Corbusier inspirierten Ausgangspunkt; die Bauten von Mies von der Rohe in Chicago führen diese Linie fort – bis zu ihrem paradoxen Ende in der postmodernen Konzeption des CCTV-Gebäudes von Rem Kohlhas in Peking. Entlang dieser Linien explodiert die Stadt der Gegenwart, in Bangkok, in Panama, in Warschau. Sie zu fotografieren, heisst nicht, diese Explosion zu fürchten oder sie zu kritisieren. Die Fotografie ist eine Form, die Welt zu verstehen, in der wir leben.