Philipp Aebischer

Fine Art, 2017

vergängliche Momente

Rund um Merida in Mexiko gibt es hunderte von Cenotes, Wasserlöcher oder Fenster in die Unterwelt (so ähnlich betrachteten es die Maya). Die Einheimischen nutzen diese als einzige Möglichkeit sich mit einem Bad abzukühlen. Dieser Cenote ist besonders abgelegen im Dschungel. Die spektakulären Ansichten die sich ergeben, lassen die Sicht der Mayas auf dieses Naturphänomen, sehr gut nachvollziehen. Bei diesem Bild ist vor Ort nichts inszeniert und hat sich zufällig so ergeben.

vergängliche Momente

Vorbei ist der magische Moment. Die Aufnahmen wurden mit Festbrennweiten ohne Stativ, Autofokus oder Zoom erstellt. Es varieren jeweils auch etwas die Ausschnitte, bei der zweiten Aufnahme.

vergängliche Momente

«Big Rock» so heisst diese ebenfalls abgelegene Stelle im Dschungel des Mountain Pine Ridge Naturreservats in Belize. Dave kann einfach nicht «normal» vom Felsen runter springen. Wenn schon dann gleich kopfüber.

vergängliche Momente

vergängliche Momente

Im Fischerdorf in Celestun, Mexiko sind die Präsentationen der Rummelplatzstände manchmal etwas extrovertiert. Was ist gewollt, was hat sich so ergeben? Auf jeden Fall ist diese Aufreihung der Objekte im vorgegebenen Raster des Marktstandes, in dessen Rhytmus sich der Knabe inkl. Hund einfügt die gesuchte Komposition.

vergängliche Momente

Wie zu sehen ist, war der Hund übrigens echt.

vergängliche Momente

Diese Aufnahme wurde an einem Bahnhof in der Cinque Terre fotografiert. Die schon fast abstrakten Überlagerungen der Fensterrahmenarchitektur ergibt eine strenge Anordung von Linien und Flächen. Durch das Einfügen der freieren Formen wie die Spiegelungen und die Shilouetten der Figuren selbst, wird die Komposition erst zu einem Ganzen ergänzt. Fast schon comicartig überzeichnet mutet das Profil das Mannes an (Anm. es wurde hier nichts manipuliert).

vergängliche Momente

Bitte noch ein Schrittchen nach vorne! Aber er muss ja sowieso zum Billettautomaten, die Chancen stehen also gut – und er hats getan! Es blieb sogar die Zeit den Ausschnitt etwas zu optimieren (siehe vorangegangenes Sujet)

vergängliche Momente

Projektbeschrieb

In dieser Abeit geht es um den Menschen, der sich mit formaler Klarheit für einen kurzen Moment in eine plakative Komposition einfügen soll. Er wird so ungewollt zum Blickfang, verschmelzt jedoch zugleich mit seinem Umfeld zu einem Ganzen ein. Der Mensch erhält so einen Platz in seiner Umgebung zurück. Um das zu verdeutlichen wird pro Sujet jeweils mit zwei Bildern gearbeitet: die gesuchte Komposition und das Sujet einige Sekunden danach oder davor.

Es wird dort die Inszenierung gesucht, wo es sie in der Zufälligkeit der Momente im Grunde eben nicht gibt. Eine Sekunde später ist alles vorbei und aus dem vermeintlich speziellen Moment wird ein ganz Normaler. Die gesuchten Sujets sind überbordende, chaotische Naturansichten, oder stark strukturierte architekturähnliche Sujets. Umfelder, welche den Menschen eher verschwinden lassen.

Die vorliegenden Bilder sind grösstenteils auf einer Mittelamerikareise im Sommer 2017 entstanden, eines davon im Sommer 2016 in der Cinque Terre.

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
vergängliche Momente