Andrea Helbling

Das übersehene Gesicht der Stadt Zürich

Die Dokumentation beginnt 1993. Sie zeigt diejenigen Bauten, die wir meistens übersehen, als unbedeutend und hässlich empfinden oder deren architektonische Qualität wir erst jetzt zu entdecken beginnen. Viele stammen aus den 1960er- und 1970er-Jahren. Sie fristen ein Dasein als dem Abriss geweihtes Geschäftshaus, als Wohnhaus, auf das Spekulanten schon begehrliche Blicke geworfen haben, oder als Parkhaus; nicht wenige existieren heute nicht mehr. Und doch: Diese Gebäude prägen auf stille, hartnäckige Weise das Stadtbild und das Alltagsleben.

Die Schwarz-Weiss-Bilder halten sie auf lakonische Weise fest und befragen sie nach ihrem architektonischen und städtebaulichen Stellenwert, nach Charakter und ihrer Emotionalität. Mit unaufgeregtem, neugierigem und liebevollem Blick wird das übersehene Gesicht der Stadt Zürich in den Fokus genommen. Die Auswahl der Gebäude gewährt heute – nach über 20 Jahren Arbeit – einen einmaligen Blick auf die städtebauliche Entwicklung und den Charakter Zürichs.

Text von Nadine Olonetzky

Eine Bildauswahl zum Kreis 4

Das Buch "Vertreter der Gattung Haus" erscheint diesen Frühling beim Verlag Scheidegger&Spiess