Fund Michael

Reportage, 2016

Vom Kommen und Gehen

Seit gut neun Monaten lebt die Familie zu fünft in einem Raum.

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Der Vater diente im Heimatland im Militär und floh aufgrund von Terroristen.

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Das Familienleben steht an oberster Stelle und die Sicherheit der Kinder liegt der Familie am Herzen.

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Eine Tochter haben sie durch einen Anschlag der Terroristen verloren.

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Die Kinder gehen zur Schule, in der Freizeit spielen sie im Zimmer oder auf dem Gelände des Durchgangszentrums.

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Isoliert und eingeengt.

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Mit Deutschkursen versucht die Familie eine erste Brücke zur neuen Kultur zu bauen.

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Immer wieder haben sie Besuch von Nachbarn oder anderen Familienmitgliedern.

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Das Smartphone ist zentral. Kommunikation zur zurückgelassenen Familie und Ablenkung zugleich.

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Die Hoffnung für seine Kinder ist die Kraft, die den Familienvater antreibt.

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Abwarten und Teetrinken ist alles was bleibt für den Moment. Die Zukunft ist ungewiss.

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Projektbeschrieb

Während im Verlauf des letzten Jahres einen Zeitungsartikel über Flüchtlinge den nächsten jagte, las man wenig darüber, was nach einer gelungenen Flucht mit den Angekommenen geschieht. Mich interessierte dabei, an welche Orte Menschen gelangen und wie sie sich dabei fühlen.

In einem ersten Research erfuhr ich von den Durchgangszentren. Dort warten die Angekommenen in Ungewissheit auf den Entscheid wie es weitergeht - und wann. Manchmal ganz plötzlich, manchmal erst Monate später. Es ist ein Ort, an dem man nur durchzieht. Man kommt an, mit dem Gedanken, bald wieder abzureisen. Wie fest richtet man sich ein? Fühlt sich das als Zuhause an? Was passiert wenn eine Familie mehrere Monate dort lebt. Der Alltag sich einpendelt.

Auf Anfragen in Durchgangszentren hatte ich die Möglichkeit eine Familie mehrere Tage zu begleiten und so einen Einblick zu erhalten in den Alltag. Jeweils von morgens bis abends verbrachte ich eine sehr intensive Zeit und erlebte eine überaus herzliche Familie.

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
Vom Kommen und Gehen