Prisca Koller

Reportage, 2017

Waidlingsfahrt auf dem Rhein

Rheinufer bei Schaffhausen Flussaufwärts wird der 10 Meter lange Waidling mit einem Seil gezogen („treideln“) oder mit einem Stachel gestossen (s. Bild 03).

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Neben Spaziergängern und Hündelern trifft man am Rheinufer auch Flussfischer.

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Mithilfe des drei Meter langen Stachels kann der Waidling im untiefen Uferbereich gegen die Strömung gestossen werden. Hier im Bild ein Korrekturmanöver.

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Auf dem Rhein (Schweizer Ufer) Eine Waidlingsfahrt wirkt beruhigend und entschleunigend. Im Schiffsbug lässt sich trefflich ruhen.

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Junge Männer demonstrieren gerne ihre Wassersprungkünste, indem sie sich an einem Seil weit in den Rhein schwingen lassen. Blick aus dem Waidling heraus.

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Rheinufer beim Schaaren (Schweizer Ufer) Das Ufer des Oberrheins ist meistens flach und lädt zum Planschen ein.

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Für eine Rheinüberquerung wird der Waidling im Strom mit dem Stehruder bewegt. Im Hintergrund eine Wiffe, die den Verlauf der Fahrrinne der Kursschiffe markiert. Wiffen stellen für Waidlinge eine grosse Gefahr dar. Wird ein Waidling in eine Wiffe getrieben, dreht sich das Holzschiff, und es gibt häufig Tote.

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Das Kursschiff hat Vortritt.

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Am Rheinufer (Schweizer Seite) Der Waidling ist mit dem Seil an einen Baum gebunden. Stachelpause. An warmen Sommertagen herrscht auf dem Rhein ein munteres Treiben.

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Gegen Abend lässt man sich flussabwärts von der Strömung treiben. Im Hintergrund Schaffhausens Munot.

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Projektbeschrieb

Eine Tagesfahrt in einem 10 Meter langen Waidling ist eine archaische Form der Entschleunigung. Flussaufwärts wird mit viel Technik und etwas weniger Kraft mithilfe eines drei Meter langen „Stachels“ dem Ufer entlang gestachelt - gegen Abend lässt man sich von der Strömung flussabwärts treiben.

Zwischen Schaffhausen und dem Untersee herrscht an warmen Sommertagen ein munteres Treiben auf dem Rhein. Die mit Abstand leiseste und langsamste Art der Fortbewegung auf dem Wasser stellen dabei die Waidlinge dar.

Publikationsinformationen

Titel der Arbeit
Waidlingsfahrt auf dem Rhein
Publikation
NZZ am Sonntag; Beilage Gesellschaft
Ausgabe
4. Juni 2017
Seite(n)
24