Lauretta Suter

Der Grundgedanke für diese Serie war meine Vorstellung vom harten Leben einer Bäuerin vor hundert Jahren. Beeinflusst von den Bildern der verarmten amerikanischen Landbevölkerung, wie sie die Farm Security Administration (FSA) von Fotografen wie Walker Evans oder Dorothea Lange in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts erstellen liess, entstand die Serie "Welcome to my homeland". Mit der Umsetzung im Studio reduzierte ich das Umfeld, sodass die grafischen Formen der Kleidung in hohem Mass an Bedeutung gewannen. Formal sollte jedoch der Verweis zur Bildwelt der FSA noch deutlich spürbar sein. So entschied ich mich bei dieser Geschichte für eine Präsentation der Bilder in Schwarz-weiss, um das Traditionelle hervorzuheben und wählte bewusst ein ausdrucksstarkes Model mit Ecken und Kanten - ein Gesicht also, wie es auch auf den Bildern von Evans oder Lange zu finden sein könnte. Andererseits suchte ich die Abgrenzung durch die Bewegungssprache; diese soll das Inszenierte, Realitätsferne unterstreichen und die Geschichte ins Heute zurückholen.