Istvan Balogh
Architektur, 2016
Zwicky Süd
Selektionierte "Architektur" 2016
Projektbeschrieb
Mit Zwicky Süd ist in Dübendorf zwischen Autobahnzubringer, Bahnviadukt und renaturiertem Bach eine Siedlung entstanden die mehr ist als ein konventionelles Quartier. Egal von welcher Seite man sich dem Dreieck, wo früher eine Zwirnfabrik stand nähert, der Zugang ist dicht verbaut und es herrscht ein unglaublicher Lärm. An diesem anspruchsvollen Ort hat das Büro Schneider Studer Primas einen Lebensraum gebaut der von der Kritik als „architektonischer Sprengstoff“ tituliert worden ist. Vieles am Zwicky scheint auf den ersten Blick hart und roh, lässt den Bewohnern aber viel Freiheit in der individuellen Aneignung ihres Wohn- und Aussenraumes. Ist man erst mal in der Siedlung ist es erstaunlicherweise nicht mehr laut und auch nicht abweisend. Hier treffen Kindergarten auf Alterssiedlung, GrossWGs auf Familien, Greenpeace hat sich ebenso eingemietet wie ein Hotel, ein Tanzstudio, eine kleine Brauerei oder ein Blumenladen. Die urbane Insel in der Agglo ist zum Leben erwacht.
Die Architekturzeitschrift HOCHPARTERRE hat mir freie Hand gelassen in der Art und Weise der fotografischen Annäherung. Da Zwicky Süd auch ein gesellschaftliches Experiment ist, stand fest, dass eine puristische Architekturfotografie ohne Menschen nicht in Frage kommt. Vielmehr habe ich einen subjektiven Zugang gewählt, bei dem Nebensächliches und Absurdes ebenso eine Rolle spielen dürfen wie kleine szenische Momente.