Luis Lüthi

Eine Achse des Raumes spiegelt die Zeit. Jede Position stellt im Bildraum einen neuen Moment dar. Während statische Objekte unverändert bleiben, werden bewegte Objekte in ihrer Bewegung dargestellt.
Die Wahrnehmung der Welt findet zwischen zwei Augenaufschlägen statt. Jedes Mal, nach Öffnen der Augen, sehen wir die Welt in einer Form, die es kurz zuvor noch nicht gegeben hat. Ein kleiner Moment der Überraschung!
In meinen Bildern wird der Augenblick der Überraschung zur beständigen Form der Wahrnehmung. Es ist das Erstauenen am Anblick einer ganzen Bewegung. Die Bewegung entfremdet die Objekte im Bild, doch das intime Umfeld bleibt statisch und bietet somit der Entfremdung Halt.
Die Fotografien entstanden im Rahmen eines Schulprojekts der HGK und sind dem Thema Bewegung gewidmet. Ich habe versucht, die Schichten von Raum und Zeit zu gliedern und Spuren sichtbar zu machen.